Sehr geehrte Damen und Herren,
 
dem Leitartikel von Markus Decker kann man nur zustimmen. Es ist kurz gesagt eine Schande, wie teilnahmslos Europa diesem Elend auf den griechischen Inseln und an der türkisch-griechischen Grenze zusieht. 
Das ist die Fortsetzung der Politik der Abgrenzung zu den Ländern Südeuropas nach dem Motto: Pech gehabt, dass ihr am Mittelmeer liegt. Seht mal zu, wie ihr mit den Flüchtlingen zurecht kommt. Eine Wertegemeinschaft, auf die sich die EU so gerne beruft, sieht jedenfalls anders aus.
 
Das reiche Deutschland mit 80 Millionen Einwohnern hat sich nun bereit erklärt, fünfzig besonders schutzwürdige Kinder aufzunehmen. Schämt man sich eigentlich gar nicht, eine solche Zahl überhaupt in die Welt zu setzen? Auch wenn es angeblich nur ein erster Schritt sein soll, ist der öffentliche Eindruck verheerend. Er fördert zudem nicht die Bereitschaft anderer EU-Staaten zur Aufnahme dieser im Elend lebenden Kinder. Mal eben 40.000 Erntehelfer trotz der Coronakrise einfliegen zu lassen und unterzubringen, stellt offensichtlich kein Problem dar. Hier geht es schließlich auch um materielle Interessen! 
 
Für humanitäre Aktionen ist da natürlich kein Raum!
 
Mit freundlichen Grüßen
Joachim Dürer
Weilerswist